Das Programm für das zweite Halbjahr 2017 ist da!

Auch dieses Jahr haben wir Anfang September wieder unser Veranstaltungsprogramm fürs zweite Halbjahr zusammengestellt und an unsere Mitglieder verteilt. Den Programmflyer kann man sich als PDF herunterladen und natürlich sind unsere Veranstaltungen auch hier auf der Seite unter dem Punkt „Veranstaltungen“ zu finden. Außerdem ab diesem Halbjahr neu auch im Veranstaltungs-Bereich auf unserer Facebookseite.

Wie immer gilt: Alle Veranstaltungen der Kolpingsfamilie Isen sind öffentlich. Über zahlreichen Besuch würden wir uns freuen!

Was macht eigentlich Kolping? Eine Reflexion

„Was macht eigentlich Kolping?“ Diese Frage hat wohl jeder, der Mitglied einer Kolpingsfamilie ist, schon mal gehört – insbesondere, wenn er Mitglied der Vorstandschaft ist und es somit „wissen muss“. Auch mir wurde diese Frage schon häufig gestellt. Und jedes Mal kam ich bei der Antwort ins Schwimmen. Bei vielen Vereinen lässt sich diese Frage ja ganz einfach beantworten: Der Sportverein macht Sport, bei den Schützen lernt man schießen, im Kegelklub kegeln. Die Pfadfinder gehen zelten, der Kaninchenzüchterverein züchtet Kaninchen. Der Ortsverschönerungsverein sorgt dafür, dass der Ort schön ist, und im Gesangsverein wird gesungen. Aber was macht Kolping?

So pauschal kann man das leider nicht sagen, weil jede Kolpingsfamilie andere Aktionen macht, andere Schwerpunkte setzt. Was also verbindet die Kolpingsfamilien und ihre unterschiedlichen Aktionen? Was macht Kolping aus?

Begonnen habe ich meine Antwort bisher meist mit den Basics: „Kolping ist ein katholischer Sozialverband, der von Adolph Kolping gegründet wurde.“ Dann habe ich was von den wandernden Handwerksgesellen erzählt, von Kolpings sozialem Engagement und den ersten Gesellenvereinen. Das stimmt natürlich alles – aber ist es wirklich das, was Kolping für mich ausmacht? Ist das der Grund, warum ich Mitglied bei meiner Kolpingsfamilie bin und nicht bei den Sportschützen?

Als ich mich vor einer Weile mit ein paar anderen Kolpingmitgliedern über mein Problem, Kolping zu definieren, unterhielt, war ich erst mal erleichtert. Ihnen ging es nämlich ganz ähnlich wie mir. Einer sagte dann den entscheidenden Satz: „Kolping kann man nicht beschreiben, das muss man erleben.“ Damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen, und seine Aussage hing mir noch tagelang nach und arbeitete in mir. Als ich dann am darauffolgenden Sonntag mit Mitgliedern meiner Kolpingsfamilie an der Jubiläumsfeier eines anderen Vereins teilnahm, als wir im Festzelt miteinander am Tisch saßen und danach gemeinsam im Kirchenzug mitgingen, fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen: Was mir an Kolping gefällt, was Kolping für mich ausmacht, ist die Gemeinschaft. Was man konkret macht, ist dabei eigentlich gar nicht so wichtig – entscheidend ist, dass man es gemeinsam tut und gemeinsam Spaß daran hat.

Dieser Gedanke steckt ja eigentlich auch schon im Namen „Kolpingsfamilie“. Wie bei einer normalen Familie kommt es auch bei der Kolpingsfamilie darauf an, dass man gemeinsam Dinge tut, gemeinsam Ausflüge unternimmt, Probleme löst oder Unterstützung gibt. Ob man nun zusammen Altkleider sammelt (meine persönliche Lieblingsaktion bei Kolping), einen Gottesdienst gestaltet, einen Vortrag besucht oder sich zu einem Spielenachmittag trifft – wichtig ist, dass man das nicht allein, sondern gemeinsam mit den anderen aus seiner Kolpingsfamilie macht. Und wie bei normalen Familien sind die Interessen auch bei den Kolpingsfamilien grundverschieden. Die einen spielen gern Theater, die anderen gehen Rad fahren oder wandern, wieder andere besichtigen gern einen Betrieb oder gestalten einen Gottesdienst. All das und noch viel mehr ist im Rahmen von Kolping möglich. Aber immer gilt: Wir machen das zusammen, als (Kolpings-)Familie.

Eine simple Antwort auf die Ausgangsfrage habe ich damit zwar noch immer nicht gefunden – vermutlich gibt es die einfach nicht –, aber warum ich bei Kolping bin, was mir an Kolping gefällt, das weiß ich jetzt ganz genau. Und das werde ich künftig zu vermitteln versuchen, wenn ich mal wieder gefragt werde, was Kolping eigentlich macht.

Annegret Scholz

Altmaterialsammlung war wieder ein voller Erfolg

Am 6. Mai fand bei strahlendem Wetter unsere diesjährige Altmaterialsammlung statt – und wie sich herausgestellt hat, handelte es sich sogar um eine Jubiläumssammlung. Gesammelt wird bei der Kolpingsfamile Isen seit 1970, in manchen Jahren gab es aber zwei oder gar drei Sammlungen, sodass wir dieses Jahr die 50. Altmaterialsammlung durchführen konnten!

27 Helferinnen und Helfer hatten sich in aller Frühe am Volksfestplatz versammelt, um mit insgesamt sieben Sammelfahrzeugen die bereitgestellten Altpapier- und Altkleiderspenden in den Ortschaften Isen, Lengdorf, Burgrain, Mittbach, Pemmering, Reithofen, Buch am Buchrain und den dazugehörigen Außenbezirken einzusammeln.

AK_Sammlung_2017_02

AK_Sammlung_2017_01Schon am frühen Nachmittag war es geschafft – und inzwischen haben wir auch das Sammelergebnis erhalten: 10,2 Tonnen Altkleider und 16,8 Tonnen Altpapier wurden dieses Jahr eingesammelt!

Allen, die unsere Sammlung mit Papier- und Kleiderspenden unterstützt haben, möchten wir ganz herzlich danken – und natürlich auch allen Helferinnen und Helfern sowie den Fahrzeughaltern, die uns wie jedes Jahr bereitwillig ihre Lkws als Sammelfahrzeuge zur Verfügung gestellt haben.

Und weil die 50. Sammlung nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch ein Anlass für eine kleine Rückschau ist, haben wir mal zusammengerechnet, wie viel Altpapier und Altkleider im Lauf der Jahre gesammelt wurden. Seit 1970 waren es 668,5 Tonnen Altkleider und 1378,3 Tonnen Altpapier. Das ist schon eine ganze Menge, oder? Bemerkenswert ist auch, dass die Spendenbereitschaft in den Sammelgebieten trotz ganzjährig aufgestellter Altkleider- und Altpapiercontainer und selbst nach Einführung der Papiertonne nahezu unverändert hoch ist.

Für diese große Unterstützung aus der Bevölkerung möchten wir uns ganz besonders bedanken – sie ist uns ein großer Ansporn und zeigt, dass unser Engagement und die Verwendung der Erlöse unserer Sammlungen für soziale Zwecke geschätzt werden. Herzlichen Dank!

Bezirksmaiandacht dieses Jahr in Eschlbach

Bezirksmaiandacht_2017Achtung, Ortsänderung! Die Bezirksmaiandacht der Kolpingsfamilien im Bezirk Erding findet dieses Jahr ausnahmsweise in der Kirche in Eschlbach statt, weil die Kirche in Oppolding derzeit gesperrt ist.

Sonst bleibt alles wie im Programm angekündigt: Die Maiandacht findet am Sonntag, 28. Mai statt, Beginn ist um 16 Uhr. Wer eine Mitfahrgelegenheit benötigt, ist bitte pünktlich um 15.30 Uhr am St.-Zeno-Platz in Isen, von dort fahren wir in Fahrgemeinschaften nach Eschlbach. Im Anschluss an die Maiandacht gibt es beim Wirt z‘ Riedersheim noch eine gemütliche Einkehr.

Altmaterialsammlung am 6. Mai – alle wichtigen Infos

Altmaterialsammlung_2017_kleinAm Samstag, 6, Mai, findet wieder die alljährliche Altmaterialsammlung der Kolpingsfamilie Isen statt. Wir sammeln an diesem Tag Altkleider und Altpapier in den Orten Isen, Lengdorf, Burgrain, Mittbach, Pemmering, Reithofen und Buch am Buchrain.

Der Erlös dient wie immer der Unterstützung sozialer Zwecke.

Ausführliche Infos zur Sammlung kann man sich hier als PDF herunterladen.

Die leeren Kleidersäcke liegen ab sofort an den bekannten Stellen (in Geschäften/Banken im Sammelgebiet) zur Mitnahme aus.

Und sollte jemand kurzfristig noch Zeit und Lust haben, die Kolpingsfamilie Isen am 6. Mai als aktiver Helfer zu unterstützen: Wir würden uns freuen! Alle Infos dazu gibt es in unserem Helferaufruf hier auf der Seite.

Ausflug der Kolpingsfamilie ins Kloster Gars – ein Rückblick

Am 1. April besichtigten wir unter Führung von Franz Wenhardt das Kloster Gars. Albert Zimmerer hat einen schönen Artikel über den Ausflug geschrieben, den wir auf unserer Website veröffentlichen dürfen. Hier ist er:

Der Ausflug der Kolpingsfamilie Isen führte diesmal ins Kloster Gars am Inn und wurde für die 25 Teilnehmer zu einer wahrlich historischen Reise. Isens Heimatpfleger Franz Wenhardt ist hauptberuflich Bibliothekar des 768 gegründeten Klosters und hatte sich für eine Führung angeboten. Sogleich ging es an die Außenerkundung und die Gruppe wurde mit den neuesten Planungen konfrontiert. So sollen die Lehrwerkstätten, die in den 50er Jahren erbaut wurden und Jugendliche aus dem gesamten ehemaligen Landkreis Wasserburg aufnahmen, einem Anbau des Gymnasiums weichen. Ebenso muss der gesamte Nordtrakt des Kloster-Nebengebäudes abgerissen werden. Trotzdem sei der Schulstandort ein Segen für das Kloster, erläuterte Wenhardt, und neben dem Gymnasium sei auch das Institut für Lehrerfortbildung in Katholischer Religion hier ansässig.

Schließlich ging es für die Isener durch die Kloster-Pforte, vorbei an Bruder Nikolaus, in die ehrwürdigen Gemäuer mit 100 Meter langen, blank polierten Gängen. Historisches, wohin man schaute. Wenhardt wusste zu jedem Gemälde eine Anekdote zu erzählen. So erfuhr man von den Augustiner-Chorherren, die das Kloster von 1125 bis zur Säkularisation 1803 als Chorherrenstift führten. Erst 1858 übernahmen es die Redemptoristen und sind bis heute Eigentümer. Momentan leben noch 18 Patres und 12 Brüder im Kloster, wobei der jüngste mittlerweile 54 Jahre alt ist. Berühmtester Redemptorist ist Pater Kaspar Stanggassinger, der 1988 selig gesprochen wurde.

Nach Kapitelsaal (oben rechts) und Klosterkapelle kam man als Höhepunkt der Führung in den Genuss der Bibliothek. Die beiden Stockwerke mit insgesamt 150 000 Büchern sind zwar als Teil eines Zweckbaus eher nüchtern eingerichtet, enthalten aber neben aktueller und nicht nur kirchlicher Literatur bis zu 500 Jahre alte Raritäten. Schon der Geruch allein ließ die Besucher ehrfürchtig innehalten.

Als kleines Schmankerl hatte Wenhardt in seinem Arbeitszimmer eine uralte Bibel in sechs Sprachen und ein Chor-Liederbuch in Riesenlettern ausgelegt – außerdem eine Zusammenstellung von Werken über Adolph Kolping.

Zum Abschluss ging es ins Klostercafé. Bei Kaffee und Kuchen ließ die Kolpingsfamilie Isen einen informativen und kurzweiligen Nachmittag ausklingen.

(Text: Albert Zimmerer / Bilder: Annegret Scholz)

Altmaterialsammlung am 6. Mai – Helfer gesucht!

AK_Helfer_gesuchtGesucht werden ein paar junge (oder auch nicht mehr ganz so junge) Leute, die Zeit und Lust haben, uns bei unserer Altmaterialsammlung am 6. Mai 2017 im Großraum Isen tatkräftig zu unterstützen.

Konkret suchen wir Leute, die entweder mit einem unserer Sammelfahrzeuge mitfahren und Kleidersäcke und Altpapier in den Ortschaften einsammeln oder auf dem Isener Volksfestplatz die zurückkommenden Sammelfahrzeuge entladen.

Voraussetzungen:

  • Verfügbarkeit am 6. Mai 2017 von 7.30 Uhr morgens bis zum frühen Nachmittag
  • Bereitschaft zu ein bisschen körperlicher Arbeit – bitte robuste Kleidung und feste Schuhe anziehen, Arbeitshandschuhe sind auch empfehlenswert
  • Mindestalter 14 Jahre, Minderjährige holen bitte vorab das Einverständnis der Eltern ein

Was bekommt ihr dafür?

  • Ein paar Stunden Spaß beim gemeinsamen Sammeln – und ja, es macht wirklich Spaß!
  • Das gute Gefühl, was Sinnvolles für soziale Zwecke zu tun
  • Getränke, Brotzeit und Kaffee/Kuchen für die Helfer werden selbstverständlich gestellt – wer arbeitet, muss sich schließlich auch stärken. :-)

Wenn ihr Zeit und Lust habt, uns zu unterstützen, meldet euch doch bitte kurz per E-Mail (a.scholz@kolping-isen.de), damit wir alles Weitere klären können.

Vielen Dank sagt die
Kolpingsfamilie Isen

PS: Diese Information könnt ihr euch auch als PDF herunterladen, falls ihr sie abspeichern oder weitergeben wollt.

Ausflug zum Kloster Gars am 1. April – jetzt anmelden!

Kloster_Gars_2017Wir treffen uns am 1. April um 13.30 Uhr am Schulparkplatz in Isen und fahren gemeinsam zum Kloster Gars. Dort führt uns Franz Wenhardt durch Teile des Klosters (mit Schwerpunkt Bibliothek) und zeigt uns die Gebäude der ehemaligen Lehrwerkstätten (Schlosserei, Buchbinderei mit Malerei und Elektriker, Schreinerei, Autowerkstatt). Die Werkstätten werden heuer mit einer Ausnahme abgerissen, um einem Neubau des Gymnasiums Platz zu machen, es ist also eine der letzten Möglichkeiten, sie sich noch anzuschauen.

Nach der Besichtigung ist eine gemeinsame Einkehr im Klostercafé geplant.

Wie alle Veranstaltungen der Kolpingsfamilie Isen ist auch dieser Ausflug öffentlich, wir freuen uns, wenn auch Nichtmitglieder der Kolpingsfamilie mitfahren.

Anmeldung zum Ausflug bis 20. März bei Elfriede Scholz, Tel.: 08083/309, oder per Mail an e.scholz@kolping-isen.de

Die Kolpingsfamilie Isen trauert um Werner Roth

Werner_RothFür uns überraschend verstarb am 5. März unser langjähriges Mitglied Werner Roth.

Der Kolpingsfamilie war er immer ein engagierter, treuer und vor allem hilfsbereiter Begleiter in der Vereinsarbeit. Seine poltrige Art wird uns fehlen, war sie doch immer Zeichen dafür, dass er sich schon kümmern würde, damit alles läuft und sich zum Guten wendet. Werner war immer zu einem Spaß aufgelegt und nahm es mit Humor, wenn ihm ein Streich gespielt wurde

Die Kolpingsfamilie war ihm ein Anliegen, schon von frühester Jugend an. Bei der Don-Bosco-Jugendgruppe lernte er die Ziele Adolph Kolpings kennen und wurde am 5. Dezember 1960, dem Kolpinggedenktag, zusammen mit seinen Freunden in einem Festakt in die Kolpingsfamilie Isen aufgenommen. Seit dieser Zeit engagierte sich Werner für Kolping. Als bei den Neuwahlen 1963 der Generationswechsel in der Vorstandschaft der Kolpingsfamilie Isen anstand, war Werner mit dabei. Er übernahm die Verantwortung für die Kasse, bis er dann für den Zeitraum von 1965 bis 1968 zum Senior gewählt wurde. In der Zeit der sog. 68er-Generation warf er in einem Vortrag die kritische Frage auf: „Ist die Kolpingsfamilie noch aktuell?“

Für ihn war diese Frage klar mit ja zu beantworten und so engagierte er sich in der Kolpingsfamilie weiter als Kassenprüfer, der er bis zuletzt blieb. Entscheidenden Einfluss nahm Werner, als die Kolpingsfamilie Isen 1970 die Altpapier- und Altkleidersammlung ins Leben rief. Viele Jahre war er es, der den Kontakt zur Firma Wittmann in Geisenhausen pflegte und für seine Kolpingsfamilie beste Preise aushandelte. In vielen Sitzungen plante er zusammen mit seinen Kolpingbrüdern den Bau eines Kinderspielplatzes, der 1973 eingeweiht und gerne von Kindern und Jugendlichen als Treffpunkt angenommen wurde, bis er dem Bau des Pfarrheims weichen musste. Auch in schwierigen Zeiten, als die Kolpingsfamilie Isen vor der Auflösung stand, half Werner mit, den Fortbestand zu sichern.

Sein beispielhaftes Engagement für die Kolpingsfamilie wird uns den Kolpingbruder Werner stets im Gedächtnis halten, in dankbarer Erinnerung an den Menschen und sein Wirken in unserer Gemeinschaft.

(Text: Herbert Scholz)

Seit 70 Jahren in der Kolpingsfamilie dabei

Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Kolpingsfamilie Isen im Januar gab es einen besonderen Glanzpunkt: Hans-Edmund Lechner durfte die Ehrenurkunde für 70 Jahre Mitgliedschaft im Kolpingwerk entgegennehmen.

Ehrenmitglied H.-E. Lechner

Es war freilich der Katholische Gesellenverein, in den Hans-Edmund Lechner im Mai 1946 eintrat. Der Gesellenverein begleitet „H.-E.“, wie ihn jeder nennt, bereits sein ganzes Leben. Schon als er noch ganz klein war, nämlich 1930, trafen sich im Elternhaus unseres Jubilars ein paar Gesellen, um den ursprünglich 1860 gegründeten Verein neu zu gründen. 16 Jahre später sollte H.-E. dann selbst einer der Neugründer sein.

Hans-Edmund Lechner erblickte 1926 das Licht der Welt. Schon früh begeisterte er sich für die Segelfliegerei und erhielt bald die „Schlepperlaubnis“ für Segelflugzeuge hinter dem Doppeldecker Arado AR 96. Der Schulzeit, in der er auch stenografieren lernte, folgte die Ausbildung zum Schreinergesellen. Doch kaum war die Prüfung geschafft, wurde er zum Militär eingezogen und in den Krieg geschickt. Ein Jahr und acht Monate Kriegsgefangenschaft in Louisiana in den USA waren die Folge. Bei der Entlassung erklärte er sich spontan bereit, den Kameraden Bruno Lelek, einen ausgeweihten Diakon und Dolmetscher im Afrikakorps, der nicht in seine Heimat, die Diözese Breslau, entlassen werden konnte, zu sich nach Hause mitzunehmen. Bruno lebte dann einige Zeit in Isen, ging nach Freising, um Priester zu werden, und feierte Weihnachten 1946 bei uns in Isen seine Primiz.

H.-E. lernte zu seinem Schreinerberuf noch das Zimmererhandwerk und stieg in den Betrieb des Vaters ein: „Lechner & Sohn“. Im Mai 1946 rief Kooperator Brandl zur Wiederbelebung des Katholischen Gesellenvereins in Isen auf. H.-E. folgte seinem Freund aus Kindertagen, Franz Stolz, und trat in die Gemeinschaft ein. Als Mann der Tat übernahm er das Amt des Kassierers und gab es dann 1949 an Josef Baumgartner weiter. Er bereicherte das Vereinsleben mit seinen Beiträgen in den Versammlungen. „Warum fliegt ein Flugzeug?“ war immer mal ein Thema. 1947 brauchte man Wahlmänner für die Bezirkstagswahl im Bezirk Mühldorf/Wasserburg am Inn. H.-E. ließ sich nicht lang bitten und war dabei. Als die Bauernposse „Der Amerika-Seppl“ von B. Rauchenegger und R. Manz auf die Bühne gebracht werden sollte, war H.-E. als Schauspieler aktiv. Dann begann er 1948 die Meisterschule. Drei Wintersemester, immer vom 1. Oktober bis zum 31. März, dauerte die Ausbildung. 1951 konnte er die Prüfung mit der Note „sehr gut“ ablegen. Mit einem Lehrgang zum Erlernen der Kurzschrift und später einem Kurs in Rechnen und Zeichnen bereicherte H.-E. das Bildungsangebot des Gesellenvereins am Ort – H.-E. als Referent, versteht sich. An diese Aktivitäten erinnerte man sich, als man ihn 1955 zum Berufsbildungsobmann wählte.

H.-E. befolgt den Leitsatz Adolph Kolpings: „Reden allein tut’s nicht, die Tat ziert den Mann.“ Er übernimmt den väterlichen Zimmereibetrieb, wird Mitglied der Liedertafel Isen, tritt in die CSU ein, wird 1966 Ortsvorsitzender und stellt sich 1971 der Wahl zum Bürgermeister der Gemeinde Isen. Eine Stichwahl entscheidet da noch gegen ihn. Doch 1978 wird er Erster Bürgermeister der Marktgemeinde Isen, im Ehrenamt, und das bleibt er bis 1996. Ebenfalls 1978 spricht ihn ein Bekannter aus dem Nachbarort Lengdorf an, es geht um eine Gemeindepartnerschaft mit einer Marktgemeinde in Niederösterreich. Noch neu im Amt, kann er erst 1981 auf diesen Vorschlag zurückkommen und trägt das Anliegen im Gemeinderat vor. „Des schaun mir uns an“, meint Gemeinderätin Springer, „da fahr’n wir hin!“ So kam es zur Partnerschaft mit Ernstbrunn im Weinviertel, die auch heute noch gepflegt wird.

Für die Aktivitäten in der Kolpingsfamilie bleibt nun nicht mehr viel Zeit. Zuverlässig leitet H.-E. die Wahlgänge bei Neuwahlen, und es gelingt ihm, den einen oder anderen wankelmütigen Kandidaten zu einem Amt in der Vorstandschaft zu bewegen. Bei den Versammlungen der Kolpingsfamilie ist Hans-Edmund Lechner – mittlerweile im einundneunzigsten Lebensjahr – auch heute stets ein gern gesehener Teilnehmer. Sein stoischer Kommentar bei der Überreichung der Ehrenurkunde: „Ich bin schon länger bei Kolping als verheiratet!“ Und das will was heißen, schließlich konnten H.-E. und seine Antonie vor zwei Jahren bereits die eiserne Hochzeit feiern!

Treu Kolping“, das hat Hans-Edmund Lechner immer gelebt. Wir rufen ihm ein „Kolping treu“ entgegen und wünschen uns noch viele gemeinsame Jahre.

 (Text/Bild: Herbert Scholz)