Altmaterialsammlung am 5. Mai

In gut zwei Wochen, am Samstag, 5. Mai, findet unsere alljährliche Altmaterialsammlung statt. Ab dem kommenden Samstag liegen unsere leeren Kleidersäcke in vielen Geschäften im Sammelgebiet aus.

Was spricht dafür, die Kleiderspenden noch zwei Wochen aufzuheben und Anfang Mai der Kolpingsfamilie Isen zu spenden statt dem kommerziellen Sammler, dessen Werbung heute im Sammelgebiet verteilt wurde?

Ganz einfach: Der kommerzielle Sammler behält den Erlös aus den Kleiderspenden für sich, denn davon lebt er. Die Kolpingsfamilie Isen unterstützt mit dem Erlös aus der Altmaterialsammlung soziale Zwecke im Sammelgebiet. Der Ertrag aus den Kleiderspenden an die Kolpingsfamilie ist also eine Unterstützung für die Region und wandert nicht in die Tasche eines unbekannten kommerziellen Sammlers.

Was macht eigentlich Kolping? Eine Reflexion

„Was macht eigentlich Kolping?“ Diese Frage hat wohl jeder, der Mitglied einer Kolpingsfamilie ist, schon mal gehört – insbesondere, wenn er Mitglied der Vorstandschaft ist und es somit „wissen muss“. Auch mir wurde diese Frage schon häufig gestellt. Und jedes Mal kam ich bei der Antwort ins Schwimmen. Bei vielen Vereinen lässt sich diese Frage ja ganz einfach beantworten: Der Sportverein macht Sport, bei den Schützen lernt man schießen, im Kegelklub kegeln. Die Pfadfinder gehen zelten, der Kaninchenzüchterverein züchtet Kaninchen. Der Ortsverschönerungsverein sorgt dafür, dass der Ort schön ist, und im Gesangsverein wird gesungen. Aber was macht Kolping?

So pauschal kann man das leider nicht sagen, weil jede Kolpingsfamilie andere Aktionen macht, andere Schwerpunkte setzt. Was also verbindet die Kolpingsfamilien und ihre unterschiedlichen Aktionen? Was macht Kolping aus?

Begonnen habe ich meine Antwort bisher meist mit den Basics: „Kolping ist ein katholischer Sozialverband, der von Adolph Kolping gegründet wurde.“ Dann habe ich was von den wandernden Handwerksgesellen erzählt, von Kolpings sozialem Engagement und den ersten Gesellenvereinen. Das stimmt natürlich alles – aber ist es wirklich das, was Kolping für mich ausmacht? Ist das der Grund, warum ich Mitglied bei meiner Kolpingsfamilie bin und nicht bei den Sportschützen?

Als ich mich vor einer Weile mit ein paar anderen Kolpingmitgliedern über mein Problem, Kolping zu definieren, unterhielt, war ich erst mal erleichtert. Ihnen ging es nämlich ganz ähnlich wie mir. Einer sagte dann den entscheidenden Satz: „Kolping kann man nicht beschreiben, das muss man erleben.“ Damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen, und seine Aussage hing mir noch tagelang nach und arbeitete in mir. Als ich dann am darauffolgenden Sonntag mit Mitgliedern meiner Kolpingsfamilie an der Jubiläumsfeier eines anderen Vereins teilnahm, als wir im Festzelt miteinander am Tisch saßen und danach gemeinsam im Kirchenzug mitgingen, fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen: Was mir an Kolping gefällt, was Kolping für mich ausmacht, ist die Gemeinschaft. Was man konkret macht, ist dabei eigentlich gar nicht so wichtig – entscheidend ist, dass man es gemeinsam tut und gemeinsam Spaß daran hat.

Dieser Gedanke steckt ja eigentlich auch schon im Namen „Kolpingsfamilie“. Wie bei einer normalen Familie kommt es auch bei der Kolpingsfamilie darauf an, dass man gemeinsam Dinge tut, gemeinsam Ausflüge unternimmt, Probleme löst oder Unterstützung gibt. Ob man nun zusammen Altkleider sammelt (meine persönliche Lieblingsaktion bei Kolping), einen Gottesdienst gestaltet, einen Vortrag besucht oder sich zu einem Spielenachmittag trifft – wichtig ist, dass man das nicht allein, sondern gemeinsam mit den anderen aus seiner Kolpingsfamilie macht. Und wie bei normalen Familien sind die Interessen auch bei den Kolpingsfamilien grundverschieden. Die einen spielen gern Theater, die anderen gehen Rad fahren oder wandern, wieder andere besichtigen gern einen Betrieb oder gestalten einen Gottesdienst. All das und noch viel mehr ist im Rahmen von Kolping möglich. Aber immer gilt: Wir machen das zusammen, als (Kolpings-)Familie.

Eine simple Antwort auf die Ausgangsfrage habe ich damit zwar noch immer nicht gefunden – vermutlich gibt es die einfach nicht –, aber warum ich bei Kolping bin, was mir an Kolping gefällt, das weiß ich jetzt ganz genau. Und das werde ich künftig zu vermitteln versuchen, wenn ich mal wieder gefragt werde, was Kolping eigentlich macht.

Annegret Scholz

Die Kolpingsfamilie Isen trauert um Werner Roth

Werner_RothFür uns überraschend verstarb am 5. März unser langjähriges Mitglied Werner Roth.

Der Kolpingsfamilie war er immer ein engagierter, treuer und vor allem hilfsbereiter Begleiter in der Vereinsarbeit. Seine poltrige Art wird uns fehlen, war sie doch immer Zeichen dafür, dass er sich schon kümmern würde, damit alles läuft und sich zum Guten wendet. Werner war immer zu einem Spaß aufgelegt und nahm es mit Humor, wenn ihm ein Streich gespielt wurde

Die Kolpingsfamilie war ihm ein Anliegen, schon von frühester Jugend an. Bei der Don-Bosco-Jugendgruppe lernte er die Ziele Adolph Kolpings kennen und wurde am 5. Dezember 1960, dem Kolpinggedenktag, zusammen mit seinen Freunden in einem Festakt in die Kolpingsfamilie Isen aufgenommen. Seit dieser Zeit engagierte sich Werner für Kolping. Als bei den Neuwahlen 1963 der Generationswechsel in der Vorstandschaft der Kolpingsfamilie Isen anstand, war Werner mit dabei. Er übernahm die Verantwortung für die Kasse, bis er dann für den Zeitraum von 1965 bis 1968 zum Senior gewählt wurde. In der Zeit der sog. 68er-Generation warf er in einem Vortrag die kritische Frage auf: „Ist die Kolpingsfamilie noch aktuell?“

Für ihn war diese Frage klar mit ja zu beantworten und so engagierte er sich in der Kolpingsfamilie weiter als Kassenprüfer, der er bis zuletzt blieb. Entscheidenden Einfluss nahm Werner, als die Kolpingsfamilie Isen 1970 die Altpapier- und Altkleidersammlung ins Leben rief. Viele Jahre war er es, der den Kontakt zur Firma Wittmann in Geisenhausen pflegte und für seine Kolpingsfamilie beste Preise aushandelte. In vielen Sitzungen plante er zusammen mit seinen Kolpingbrüdern den Bau eines Kinderspielplatzes, der 1973 eingeweiht und gerne von Kindern und Jugendlichen als Treffpunkt angenommen wurde, bis er dem Bau des Pfarrheims weichen musste. Auch in schwierigen Zeiten, als die Kolpingsfamilie Isen vor der Auflösung stand, half Werner mit, den Fortbestand zu sichern.

Sein beispielhaftes Engagement für die Kolpingsfamilie wird uns den Kolpingbruder Werner stets im Gedächtnis halten, in dankbarer Erinnerung an den Menschen und sein Wirken in unserer Gemeinschaft.

(Text: Herbert Scholz)

Seit 70 Jahren in der Kolpingsfamilie dabei

Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Kolpingsfamilie Isen im Januar gab es einen besonderen Glanzpunkt: Hans-Edmund Lechner durfte die Ehrenurkunde für 70 Jahre Mitgliedschaft im Kolpingwerk entgegennehmen.

Ehrenmitglied H.-E. Lechner

Es war freilich der Katholische Gesellenverein, in den Hans-Edmund Lechner im Mai 1946 eintrat. Der Gesellenverein begleitet „H.-E.“, wie ihn jeder nennt, bereits sein ganzes Leben. Schon als er noch ganz klein war, nämlich 1930, trafen sich im Elternhaus unseres Jubilars ein paar Gesellen, um den ursprünglich 1860 gegründeten Verein neu zu gründen. 16 Jahre später sollte H.-E. dann selbst einer der Neugründer sein.

Hans-Edmund Lechner erblickte 1926 das Licht der Welt. Schon früh begeisterte er sich für die Segelfliegerei und erhielt bald die „Schlepperlaubnis“ für Segelflugzeuge hinter dem Doppeldecker Arado AR 96. Der Schulzeit, in der er auch stenografieren lernte, folgte die Ausbildung zum Schreinergesellen. Doch kaum war die Prüfung geschafft, wurde er zum Militär eingezogen und in den Krieg geschickt. Ein Jahr und acht Monate Kriegsgefangenschaft in Louisiana in den USA waren die Folge. Bei der Entlassung erklärte er sich spontan bereit, den Kameraden Bruno Lelek, einen ausgeweihten Diakon und Dolmetscher im Afrikakorps, der nicht in seine Heimat, die Diözese Breslau, entlassen werden konnte, zu sich nach Hause mitzunehmen. Bruno lebte dann einige Zeit in Isen, ging nach Freising, um Priester zu werden, und feierte Weihnachten 1946 bei uns in Isen seine Primiz.

H.-E. lernte zu seinem Schreinerberuf noch das Zimmererhandwerk und stieg in den Betrieb des Vaters ein: „Lechner & Sohn“. Im Mai 1946 rief Kooperator Brandl zur Wiederbelebung des Katholischen Gesellenvereins in Isen auf. H.-E. folgte seinem Freund aus Kindertagen, Franz Stolz, und trat in die Gemeinschaft ein. Als Mann der Tat übernahm er das Amt des Kassierers und gab es dann 1949 an Josef Baumgartner weiter. Er bereicherte das Vereinsleben mit seinen Beiträgen in den Versammlungen. „Warum fliegt ein Flugzeug?“ war immer mal ein Thema. 1947 brauchte man Wahlmänner für die Bezirkstagswahl im Bezirk Mühldorf/Wasserburg am Inn. H.-E. ließ sich nicht lang bitten und war dabei. Als die Bauernposse „Der Amerika-Seppl“ von B. Rauchenegger und R. Manz auf die Bühne gebracht werden sollte, war H.-E. als Schauspieler aktiv. Dann begann er 1948 die Meisterschule. Drei Wintersemester, immer vom 1. Oktober bis zum 31. März, dauerte die Ausbildung. 1951 konnte er die Prüfung mit der Note „sehr gut“ ablegen. Mit einem Lehrgang zum Erlernen der Kurzschrift und später einem Kurs in Rechnen und Zeichnen bereicherte H.-E. das Bildungsangebot des Gesellenvereins am Ort – H.-E. als Referent, versteht sich. An diese Aktivitäten erinnerte man sich, als man ihn 1955 zum Berufsbildungsobmann wählte.

H.-E. befolgt den Leitsatz Adolph Kolpings: „Reden allein tut’s nicht, die Tat ziert den Mann.“ Er übernimmt den väterlichen Zimmereibetrieb, wird Mitglied der Liedertafel Isen, tritt in die CSU ein, wird 1966 Ortsvorsitzender und stellt sich 1971 der Wahl zum Bürgermeister der Gemeinde Isen. Eine Stichwahl entscheidet da noch gegen ihn. Doch 1978 wird er Erster Bürgermeister der Marktgemeinde Isen, im Ehrenamt, und das bleibt er bis 1996. Ebenfalls 1978 spricht ihn ein Bekannter aus dem Nachbarort Lengdorf an, es geht um eine Gemeindepartnerschaft mit einer Marktgemeinde in Niederösterreich. Noch neu im Amt, kann er erst 1981 auf diesen Vorschlag zurückkommen und trägt das Anliegen im Gemeinderat vor. „Des schaun mir uns an“, meint Gemeinderätin Springer, „da fahr’n wir hin!“ So kam es zur Partnerschaft mit Ernstbrunn im Weinviertel, die auch heute noch gepflegt wird.

Für die Aktivitäten in der Kolpingsfamilie bleibt nun nicht mehr viel Zeit. Zuverlässig leitet H.-E. die Wahlgänge bei Neuwahlen, und es gelingt ihm, den einen oder anderen wankelmütigen Kandidaten zu einem Amt in der Vorstandschaft zu bewegen. Bei den Versammlungen der Kolpingsfamilie ist Hans-Edmund Lechner – mittlerweile im einundneunzigsten Lebensjahr – auch heute stets ein gern gesehener Teilnehmer. Sein stoischer Kommentar bei der Überreichung der Ehrenurkunde: „Ich bin schon länger bei Kolping als verheiratet!“ Und das will was heißen, schließlich konnten H.-E. und seine Antonie vor zwei Jahren bereits die eiserne Hochzeit feiern!

Treu Kolping“, das hat Hans-Edmund Lechner immer gelebt. Wir rufen ihm ein „Kolping treu“ entgegen und wünschen uns noch viele gemeinsame Jahre.

 (Text/Bild: Herbert Scholz)

Vorstandschaft im Amt bestätigt

Am 17. Januar fand die diesjährige Generalversammlung der Kolpingsfamilie Isen statt. Neben der üblichen Rückschau auf das vergangene Vereinsjahr und der Ehrung langjähriger Mitglieder stand in diesem Jahr die Neuwahl der Vorstandschaft an. Deren bisherige Mitglieder hatten sich geschlossen zur Wiederwahl gestellt und wurden alle einstimmig im Amt bestätigt.

Das alte neue Leitungsteam besteht somit aus Josef Müller, Albert Rappold und Elfriede Scholz, die wie bisher auch das Amt des Kassenwarts innehat. Schriftführer bleibt Philipp Holze, als Beisitzer wurden Elisabeth Marold, Hubert Roth und Annegret Scholz wiedergewählt. Das Amt des Präses hat weiterhin Pfarrer Josef Kriechbaumer inne.

Lediglich bei den Kassenprüfern gab es eine Änderung: An Stelle von Werner Roth, der sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl stellte, wird die Kassenprüfung neben Edmund Sanner künftig von Rudi Rulf übernommen.

Vorstandschaft_2017

Die wiedergewählte Vorstandschaft (von links): Präses Josef Kriechbaumer, Josef Müller, Annegret Scholz, Philipp Holze, Elisabeth Marold, Hubert Roth, Albert Rappold und Elfriede Scholz.